Widerspruch!!!

Heute morgen habe ich einen Artikel im Abendblatt überflogen, ein Interview mit Sigmar Gabriel. In diesem sagt er auch (in etwa) zur Erbschaftsteuer: Wir wollen das Eigenkapital der Betriebe durch die Erbschaftsteuer nicht angreifen, um die Unternehmen nicht in die Arme der Banken zu treiben. Dazu von mir folgender Widerspruch:

Lieber Sigmar. Die Erbschaftsteuer soll bei einer Erbschaft oder einer Schenkung zu Lasten des Erben oder des Beschenkten gehen. Damit ist es völlig gewünscht und gewollt, dass auch beim Übergang von Betrieben Geld abfließt. Je nach Wert des Unternehmens.

Zur Vereinfachung stell Dir mal vor, ein Arbeiterkind will einen Betrieb kaufen. Dann muss man auch zur Bank, um 100% des Kaufpreises zu refinanzieren, wenn einem Mutti oder Vati nicht unter die Arme greifen können. Das macht man nur, wenn man sich ausrechnet, dass der Betrieb mehr erwirtschaftet als man an Kapitaldienst aufwenden muss, sprich, wenn es ein gutes Geschäft ist.

Und die Erben oder Beschenkten zahlen nicht den fiktiven Kaufpreis für das Unternehmen. Nein, nur einen Bruchteil, die Erbschafsteuer hat schon jetzt maximal 50% Steuersatz, die umfangreichen Freibeträge lassen wir mal völlig außen vor. Und da können die Erben oder Beschenkten nicht mal den Bruchteil des Wertes des Unternehmens als Erbschaftsteuer zahlen?

Heißt das im Umkehrschluss, dass unsere Familienunternehmen nur wirtschaftlich tragfähig sind, wenn sie „unter der Hand“ für lau weitergegeben werden können?

Insofern, bitte, einmal anders draufgucken als die Lobbyverbände der Wirtschaft es vordenken, dann wird es auch etwas mit der Erbschaftsteuerreform in diesem Bereich!

Bitte spätestens, wenn die SPD im Bund mal wieder das Sagen hat. Aber dann muss auch klar sein, dass das dann was wird mit der Erbschaftsteuer für Firmenerben, sonst wird das nämlich nie was mit der neuen/alten Profilierung als sozial gerechte Partei.