Rin in die Kartoffeln, rut aus den Kartoffeln….

Wie die Zeit vergeht! Es steht wirklich dringend mal wieder eine Aktualisierung an. Corona hat uns als Gesellschaft und als Welt herausgefordert und diktiert seitdem unseren Alltag.

Was macht das mit uns? Es raubt uns das, was wir dachten wäre gesetzt: Wachstum jedes Jahr, verlässlich planbares Leben, Freiheit wie man sie möchte, ohne Grenzen.

Das sollte uns insgesamt dankbar machen, dass wir es so lange so gut hatten und wir sollten uns besinnen auf das was in Zukunft gehen wird. Wir können so nicht weiter machen, die Welt und die Natur ausbeuten, denken es gibt keine Grenzen unseres Tuns. Die gibt es und wir sind in Europa, mindestens in Deutschland gut abgesichert, was medizinische Hilfe angeht, was finanzielle Hilfen angeht, und doch driftet die Gesellschaft immer weiter auseinander. Geht es uns zu gut? Einigen sicher, wenn der Diskurs von quer denkenden Menschen bestimmt wird, die an eine globale Verschwörung glauben aber nicht daran, dass es einfach so ist wie es ist, chaotisch, unplanbar aber trotzdem alles versucht wird um alles zu organisieren. Es gibt keine spontane globale Erkenntnis, wenn es so massiv neue Entwicklungen wie eine Pandemie gibt. Politik wird von Menschen gemacht. Und genauso, wie es nicht „die Ausländer“, „die Frauen“ oder „die Wirtschaft“ als homogene Gruppe gibt, gibt es auch nicht „die Politiker“. Es gibt gute und schlechte, organisierte und unorganisierte, kluge und nicht so kluge Köpfe, aber ich bin fest überzeugt: Im Großen und Ganzen versuchen alle ihr bestes. Können wir  bitte aufhören, die eigene  Meinung als absolut zu verkaufen? Das würde vieles befrieden, was in der Gesellschaft gerade zu großem Dissens führt. Ob geimpft oder nicht, ist mir egal, aber wenn die Argumente (und nicht die Meinungen!) ausgetauscht wurden ist alles gesagt und man kann es gegeneinander abwägen. Wer Recht hat ist eigentlich wurscht wenn man nur diskutiert, solange alle die Konsequenzen des eigenen Handelns tragen. Ich denke, es gibt generell wichtigeres als Recht zu haben- nämlich zusammen zu stehen und das beste aus der Situation zu machen. Also Ärmel hoch! Hier ist der Start für neue Gedanken und Ausrichtung der Gesellschaft, mit Digitalisierung und Naturschutz! Viel zu tun also… und ich persönlich fänd’ es schön man würde sich impfen lassen und diesen Virus austrocknen. Grmpf.

Und was macht das mit mir? Als Steuerberaterin mache ich seit März 2020 nur noch Coronahilfen. Und meine Partnerin in der Kanzlei und  das Team macht alles was die Steuern angeht. Und da dachte ich mir, nach 35 Jahren am Schreibtisch starte ich noch mal etwas Neues. Ich bin seit August auf dem Kattendorfer Hof als total ungelernte Kraft im Feldgemüsebau tätig. Frische Luft, Erde und ein Tagesablauf, der sich nach den Pflanzen richtet: Pflanzen, haken, jäten, ernten… ich bin so froh diesen Schritt gegangen zu sein. Der Mix aus Steuerberatung auf der einen und Landwirtschaft auf der anderen Seite ist spannend, herausfordernd vor allem aber: Ungemein befriedigend.
ich jedenfalls bin dankbar, wie vereinbar meine vielschichtigen Interessen und Tätigkeitsbereiche in meinem Leben Platz haben, das ist wirklich ein Geschenk! Und wer was über solidarische Landwirtschaft wissen will- melde sich, ich bin auskunftsbereit!